2022-11-19 Tag 43 Aus den Sunderbans nach Odisha Nach 2 Tagen habe ich die Mangroven hinter mir gelassen. Es hat hier zwei Welten gegeben, die Welt der einheimischen und die Welt des Tourismus der sich sehr breit gemacht hat. Indien und Tourismus ist schrecklich, vor allem wenn man die uneingeschränkte Gastfreundschaft dieses Landes kennengelernt hat ohne Push Push. Es war spannend und auch der Weg nach Orissa ist besonders weil ganz viele Flussquerungen notwendig sind. Da die ganze Gegend sehr flach ist , ist auch der Tidenhub von ca 5 m überall spürbar. Die Leute leben vom Fischfang und von der Krabbenzucht. Endlos viele rechteckige Tümpel die sich aneinander reihen und die Säcke mit fix und fertigen Krabbenfutter verheißen nicht wirklich etwas Gutes.





2022-11-21 Tag 45 Schönes Odisha Von diesem Land bin ich echt überrascht. Sobald man die Grenze von Westbengal überschreitet merkt man dass hier etwas anders ist. Denke die Leute sind Gläubiger und verbundener mit ihrer Scholle, stolz, sie tragen nicht die Last der Flüchtlinge aus Bangladesch und den Rohiya’s, es fühlt sich weltoffener an, die Leute sind rücksichtsvoller, einfach freundlicher als z.b in Kalkutta oder den Sunderbans.



Die größte Sehenswürdigkeit von Odisha ist der Sonnentempel von Konark. Er wurde im 13 Jahrhundert, vermutlich als Denkmal des Königs der über die mobile und den Islam gesiegt hat. Der Tempel wurde von Seefahrern beschrieben, weil er früher direkt am Meer gestanden ist. Durch die vielen Flüsse die hier in den bengalische See fließen, werden so viele Sedimente angespült dass sie Distanz zum Meer jetzt fast 3 km beträgt.





2022-11-22 Tag 46 Puri und der Chilika Lake nachdem es in konak nur die eine Sehenswürdigkeit gibt habe ich mich am nächsten Tag aufgemacht nach Puri. So ungefähr von 0 auf 100 war der Unterschied und es hat so unendlich viele Leute gehabt, dass ich geschluckt habe. Leider ist es nur Hindus gestattet den Jaggernath Tempel zu besichtigen. Kurze Stadttrip, vor zum Strand ( Rimini auf indisch ) und langsam Richtung Süden weitergefahren.






Der natürliche See ist eine besondere Erscheinung und lässt sich vielleicht mit dem Neusiedlersee vergleichen. Es ist der größte Binnensee in Asien und hat momentan Hochwasser die nur durch eine kleine Schleuse mit dem Meer verbunden ist. Es wächst und gedeiht alles in vollster Pracht und man merkt es den Leuten an, dass sie sehen wie schön der Platz ist an dem sie wohnen. Wenn dich jeder grüßt und anlächelt hebt das das Lebensgefühl enorm.






2022-11-27 Tag 51 Stammesgebiete in Odisha und Chattisgarh Die letzten Tage waren besonders. Nach der Route entlang dem Meer kommt es bei Berhampur zu einer 300 km Engstelle an der es praktisch nur noch eine Verbindung über die Autobahn Richtung Süden gibt. Dies wollte ich mir ersparen und bin in die Berge von Orissa aufgebrochen. Da die Strecke vom Verkehr sehr exponiert ist und für ein 290 km Stück über 4500 Höhenmeter notwendig sind, habe ich mich entschlossen dieses Stück mit dem Bus nach Koraput auf 1100 m hoch zu fahren. Die Fahrt hat 9 Stunden gedauert damit ihr eine Vorstellung bekommt, und das war der schnellste Bus den es gab ohne Zwischenhalt. Oben angekommen, war die Entschädigung doch sehr groß weil es von der dicht bevölkerten Küstenregion in die dünn besiedelte Bergregion gewechselt bin. Die Ruhe war sehr angenehm.








Dieses Gebiet in dem ich jetzt gelandet bin war bis vor zehn Jahren für Ausländer geschlossen, weil es Stammesgebiete sind die von einzelnen Völkern beansprucht werden. Diese verteilen sich grenzüberschreitend von Orissa nach Chattisgarh. Genau aus dieser Gegend sind vor vielen hundert Jahren die Sinti und die Roma in die ganze Welt aufgebrochen. Ein Thema in das ich mich noch ein bisschen einlesen muss. Sehr anspruchsvoll ist auch die Situation, dass ich jetzt innerhalb von 10 Tagen durch vier Sprach- und Schriftzonen gekommen bin. Keine Dialekte des Hindu sondern eigenständige Sprachen mit anderen Schriftzeichen. Da hier keine internationale Verkehrsschilder existieren und Englisch nicht mal von den Lehrern gesprochen wird, war die Verständigung nur noch mit Händen und Füßen möglich und zum Glück GPS – nicht Mal Netzwerk hat es hier gegeben.






In Chattisgarh haben dann die großen Waldgebiete angefangen und es ist immer noch recht anspruchsvoll auf und ab gegangen. Der Wasserfall von Chitrakor war noch sehr besonders, aber es hat leider in der Winterzeit wenig Wasser. Die Fahrt durch den Dschungel war beeindruckend und zum Glück bin ich keiner großen Katze begegnet. Angenehm, weil im Dschungel praktisch immer im Schatten und die Temperatur doch zwei drei Grad kühler war – die längsten unbewohnten Abschnitte waren ca 30 km. Richtung Süden haben dann auch alle technischen Geräte aufgehört. Keine Traktoren nur noch ochsengespanne, kein Obst mehr auf den Märkten, nur noch vereinzelt Trinkwasser und eine Umgebung die 100 Jahre Rückstand aufweist.








2022-11-28 Tag 52 Ramappa Tempel Es gibt so Tage die besonders hervorgehoben werden müssen. Vor zwei Jahren hatte ich das ähnliche Erlebnis als ich den Tempel von Ranakpur in Rajasthan betreten habe – meine Kinder würden sagen ein Flash! Noch nie gesehen noch nie gehört davon! Bin gestern von Chattisgarh, über ein kleines Stück Maharastra nach Telangana eingereist – rund 150 km Umweg, aber was für Lohn. Der Tempel stammt aus dem 13 Jahrhundert und ist völlig in Vergessenheit geraten ( in ein paar Jahren sind wir auch vergessen und das ist gut so ).





Der Sockel baut in Horizontalen auf und spielt mit aufgestautem Wasser und kunstvollen Abläufen. Die Untersichten und markanten Pagodenvordächer sind alle wohlgestaltet symmetrisch, und oben aufgesetzt im Zentrum des Heiligtums wie ein aufgesetzter Krauskopf die Kuppel. Die Stützen Ihnen wirken elegant und haben viele gestauchte Elemente die so einmalig sind. Die Feinarbeit in Basalt ist umwerfend schön.






2022-11-30 Tag 54 Auf nach Hyderabad Es nach diesem wunderschönen Tempel quer durch die Pampa nach Warangel, eine kleine Provinz Stadt die eingebettet zwischen den jetzt auftauenden, riesigen Granitbubbles liegt. Dieselben massive habe ich schon in Simbabwe und Sambia gesehen, da ist Magma bis fast an die Oberfläche gekommen und ist dann erstarrt. Im Laufe der Jahrtausende hat dann die Natur die Oberfläche abgetragen und es ist sind diese massiven Hügel hervorgetreten. Mit der Grenze sind auch die ersten Baumwolle Felder aufgetaucht, welche im Mix mit Reis ein sehr schönes Bild abgeben.
Ein schönes Erlebnis hatte ich auch noch in Yadagirigutta, ein sehr kommerzialisierter Wallfahrtsort und ein paar Kilometer außerhalb habe ich Unterschlupf in einem kleinen Ashram gefunden. Sehr nette Leute und das Beste Yoghurt ever.
2022-12-03 Tag 57 Hyderabad und Umgebung Es war ein harter Ritt zu meiner Unterkunft zu kommen. Quer durch die Stadt, Mörderverkehr und hügelig meint : eine brutale Luftverschmutzung durch die fahrenden Tuk-Tuks und alten Mopeds ( und ich habe geglaubt Colcotta sei nicht zu topen… ). Islamische Stadt die Ihre Souveränität als Stadtstaat erst 1947 aufgeben musste und meint, dass es neben dem Hauptplatz Charminar, noch einen Königspalast Chowmahalla auch einen Sultansfestung Golconda Fort aus dem 15. Jahrhundert gibt.
Nach diesem riesen Umtriebe habe ich Zuflucht für 2 Nächte im Ashram Nachiketa gefunden. Ein wunderbarer Ort der Ruhe mit einer angeschlossenen Schule für die umliegenden Gemeinden mit unheimlich engagierten Lehrern und freier Bildung – dieses Multikulturelle als beste Lebensform wird hier Richtung sicht- und spürbar. Großartiges Erlebnis! Was diese Leute wohlorganisiert auf die Beine stellen ist beeindruckend www.nachiketa.org !!!