Über das Bushmanlandes ist es weiter an die Grenze nach Namibia gegangen. Da wir bei Dobe über die grüne Grenze gegangen sind mussten wir die erforderlichen Stempel in Grootfontain holen. So ist sich nur ein kurzer Besuch im Khaudumreserve ausgegangen,aber überall das gleiche Bild Wasser Wasser Wasser. Die zugewachsene mit Wasserlöchern übersähte Piste Richtung Westen ( Gras und Büsche so um die 1,2 m oder OK Motorhaube ) hat Birgit ordentlich zugesetzt und so sind wir auf einer 20 m breiten perfekten Piste nach weiter gedüst. So eine gepflegte Kiespiste habe ich ja noch gar nie befahren. In Grootfontain hat uns dann der Regen und die Kälte überrascht, dafür haben wir im Township die Kindergärten besucht und Ostern mal anders erlebt – man gehts uns gut – das ist die Gegend wo sich die Kinder noch an einer Orange freuen….
Schon ziemlich ernüchternd obwohl die landschaftliche Atmosphäre sehr schön war – man könnte aber auch sagen „Afrika light“ – naja aber jedem das Seine aber nicht unsere Welt, sondern ein bisschen schwarzes Europa. Natürlich haben wir auch den größten Safaripark der Welt besucht, aber im nachhinein waren wir uns Beide einig dass wir diese 2 Tage bei nochmaligem Besuch anders verbringen würden.
Dieses Individuelle, dieses Freie, diese Grösse und dieses Unterschiedliche macht Afrika aus und jede touristische Versammlungen oder Gier in wenigen Tagen ganz viel zu sehen, macht diese Allinclusiveathmosphäre für mich trübe: es geht mir einfach auf den Sack, dass Leute ein vollkaskoversicherten Geländewagen mieten ( hier ist natürlich „ohne“ Selbstbehalt das wichtigste Wort ) und den Chefexplorer heraushängen lassen …… no so is hoit, aber wir hatten es trotzdem fein 🙂
Das gelobte Land vor Augen sind wir nach Nordwesten aufgebrochen – abseits ausgetrampelten Pfade zur Grenze nach Ruacana an den Kunene in der Provinz Kunene. Dieser Fluss bildet die natürliche Grenze zu Angola und wir sind Ihm flussabwärts gefolgt. Wie überall Hochwasser und Himba´s, dieser Stamm der immer noch ziemlich urtümlich lebt, die jungen Männer Ihr Haar zu einem Horn geformt, die Frauen und Mädchen mit Butter und rotem Pigment belegten Haut.
Exotisch ist es schon wenn man zwischen Hütten in einem „Bottlestore“ steht und eine barbusige Schönheit ( die sind wirklich hübsch 🙂 kauft sich auch ein Getränk, mit diesem Duft von ranziger Butter …….
Hochwasser umwegfahrend sind wir dann auch nach Epupafalls gekommen, schöner Ort aber mörderschwül – wir haben den Wasserfall angesehen und sind wieder verduftet – Hitze trocken no Problem, aber anders ist nichts für 50ziger :-). Retour in Okanqwati nochmal unsere 150 Liter Sprit per Schlauch gefüllt für die nächsten mehr als 1000 km in der Halbwüste/Wüste von Marienfluss, Hartmannsberge und die Skeletoncoast.
Gleich nach dem Dorf gibs heisse Quellen bei denen wir dann versehentlich nach links abgebogen sind, die uns dann zum kleinen Van Zyl´s Pass geführt hat – mit 10 bis 20 km/h manchmal als Strassenbauer beschäftigt haben wir uns durch Himbaland und zum grossen Van Zyl´s vorgearbeitet. Grandiose Ausblicke fernab jeder Infrastruktur waren der Lohn, den ich nicht in Worte fassen kann – denke die Bilder sprechen für sich.
Dieser Blick ins Marienflusstal nach dieser abenteuerlichen Piste, gehören zum Schönsten was ich gesehen habe – Abgeschiedenheit, Ruhe, Freude es geschafft zu haben und dieser famose Weitblick machen den Van Zyl´s aus – irgendwie geht hier jedem das Herz auf.
Bedächtig haben wir die Fahrt durchs Tal ins CampSynchro genossen und waren überrascht hier zwei Junge Schweizer Pächter vorzufinden die das Camp am Cunene wieder neu aufbauen, weil es vor Jahren abgebrannt ist. Wieso hier Baden nicht zu empfehlen ist haben wir auch gesehen und war mindestens 5 m lang :-). Hier haben wir dann auch zum zweiten mal unsere Schlappohren getroffen – die waren ein Gedicht und wir überrascht ab solcher Gastfreundschaft.
Retour sind wir dann nicht bis zur Roidrumm sondern haben die kurze Abzweigung hinüber ins Hartmannstal genommen und waren überrascht ( es hat das erste mal nach 4 Jahren geregnet ) anfangs eine grüne Steinwüste zu sehen die dann in Richtung Sera Cafena in braunen Sand übergegangen ist. Ebenso eine unbeschreiblich schöne Gegend die man mit offenem Mund bestaunen muss. Die Freude haben wir am Cunene mit unseren Südafrikanern geteilt.
Was will man dazu noch sagen – unbeschreiblich schön ……