Gereinigt durch die Wüste sind wir langsam auf Samarkand zugerollt – nach mehreren Tagen wieder zivilisiertere Region erreicht und bei einem öffentlichen Gebäude die ersten Bäume ausgemacht – english gefragt ob wir hier unter den Bäumen eine Rast machen könnten, hat uns dann die Deutschlehrerin der Schule empfangen und mit frischem kalten Wasser versorgt 🙂 Wir hatten keine wirkliche Vorstellung was diese Stadt neben den bekannten Bildern uns zeigen wird – Timur der Eroberer war ein Begriff, aber eben nicht, dass er hier verortet war und ein Reich von der Grösse Europas erobert hatte – diese Überraschung des nicht Wissens und Respekts der Hinterlassenschaft führt schon zur Frage ob zentralistischer Blickwinkel des Alltags eventuell auch ein Mangel sein könnte? Eines Vorweg die Stadt ist umwerfend und ein Schatz folgt dem Nächsten – ein unglaubliches Geschenk, grosszügig, schön, eine Welt für sich!
Die Dicht erinnert mich an Kyoto, alles ist ähnlich und doch anders. 3 Tage war eine schöne Zeit hier. Den Kontext mit dem 14. Jahrhundert in Europa herzustellen: Spätgotik, der Mailänder Dom wird gebaut und die Renaissance noch in ordentlicher Ferne. Die Region war nicht wirklich in meinem Blickfeld, ein Ort der Sehnsucht ja, aber den Kontext im Ganzen eröffnet sich mir erst. Alles hat damals schon wunderbar funktioniert, von raffinierten Bewässerungssystemen in unwirklicher Gegend, bis zu Nekropolen und wunderbarste Gartenanlagen – Hochkultur vom Feinsten!