Die Reise hat holprig gestartet, weil Lybien die Tore langsam geschlossen hat und es mit exorbitanten Kosten verbunden gewesen wäre nach Ägypten zu fahren ( Guide im Auto, Gebühren . DHL hat mir um ein paar Euro die Maschine nach Cairo gebracht )
Es war einfacher gedacht als getan – am Dienstag gelandet und in der frueh probiert den ….. es schreibt sich nicht ganz einfach auf einer english arabischen Tastatur die etwas abgegriffen ist, sorry im voraus …. Prozess wie es in Egypt genannt
wird zu starten – also um 9.00 mit mitteleuropaechem Elan bei DHL am Flughafen. Nach 4 Stunden mit naiver Freude habe ich meine Honda zum ersten mal gesehen – alles angekommen, ein paar kleine Beulen in den Koffern, aber sonst scheint alles in Ordnung.Witz zum Anfang: Wie lernt man Cairo am besten kennen? Einfache Antwort …. mein verzollt ein Motorrad, dann hat man nähmlich 5-6 Tage Zeit die Stadt einigermassen kennen zu lernen….
Eine Buerokratie – fuer einen Normalsterblichen einfach unvorstellbar, aber am Sonntag darauf sollte es dann doch noch losgegangen.
Cairo selbst ist unglaublich – nach ein paar Tagen bekommt man eine stoische Gelassenheit und kann die Fülle der Stadt erst richtig geniessen. Ich habe noch keinen solchen Ort erlebt, an dem das Leben so pulsiert und direkt an Dich herangetragen wird. Slum und bitterste Armut, reich und superreich gehen hier Hand in
Hand – Verkehr und Smog sind unglaublich, wird aber durch den Fatalismus der Ägypter zu einem wunderbarem Cocktail, der die Stadt so charmant macht. Zudem ist es möglich in dieser Stadt mit € 300,- einen Monat zu leben ohne dass einem wirklich etwas abgeht.
Der Nil als ordnender und richtungsgebender Fixpunkt an dem auch die Ägypter flanieren oder frische Luft geniessen können. Für mich waren die umwerfenden Eindrücke einer 35 Mio Metropole mit Kleinstrukkturen, unles- und entzifferbaren Schriften und Hinweise ein unglaubliche Überraschung, die ich mir in dieser Form nie vorgestellt habe. es bracht jedoch einen gewisse Aklimatisierung. Werde wahrscheinlich mit meinem ältesten Sohn dies Stadt nochmals besuchen, weil es
einem suchenden Jugendlichen die Welt von einer ganz anderen Seite offenbart.
Die Kultur ist natürlich auch umwerfende gewesen, wobei mich der Alltag einer Grossstadt noch mehr interessiert hat. Natürlich sind die Pyramiden ein Highlight gewesen, habe Sie mir jedoch erst am Ende meines Aufenthaltes angesehen – unglaublich welche Fertigkeiten diese Volk vor fast 3500 Jahren gehabt hat und in solch grandiosen Bauwerken umzusetzen gewusst hat.
Cairo als Verkehrsteilnehmer zu erleben ist ein richtiges Abenteuer. Nach 3 Stunden Arbeit, zufälliges passieren der Slums von Cairo, in die ich nur durch Zufall geraten bin, habe ich es dann doch noch geschafft den Ausweg hinter den Pyramiden in Richtung Westen zu finden.
Die Route war suedwestlich in die lybische Wüste in Richtung Baharia gefuehrt, welche erst in den späten siebziger Jahren mit einer Strasse erschlossen wurde.
Die ersten richtigen Wüstenausflüge habe ich hier in die Schwarze Wüste gemacht. Viel Sand der von einer dünnen Schicht schwarzer Steine bedeckt ist – vorher habe ich nur gelesen, aber hier wird erst diese unendliche Weite, diese unbeschreibbar grosse Fläche spürbar. Ungeheuer reinigend auf der einen Seite und unheimlich faszinierend auf der anderen Seite – beeindruckend ist auch der Fleiss der Ägypter wie Sie um jeden Quadratmeter kämpfend, versuchen der Wüste leben und Nahrung abzugewinnen.
Weiter Richtung Süden hat es mich dann in die Weisse Wüste getragen. Es ist einfach unvorstellbar was die Natur alles auf Lager hat – bizarre Formen, Pisten und Tracks zwischen all dem lebensfeindlichen Hügeln in weiss und hellem braun – kein Verkehr, keine Menschen, einfach mausallein im Schlafsack auf einem grossen weissen Felsen in der freien Natur bei Vollmond. Nach dem Erlebniss einer pulsiernden Grossstadt, doch der grasseste Gegensatz der mir Respekt vor der Schöpfung und die Unwesentlichkeit meiner Selbst vor Augen geführt hat.
Gerade als Motorradfahrer diese Weite geniessen zu können ist kaum zu beschreiben – die Bilder sprechen für sich.
Die Reise führte dann über die Farafra und in die wunderschoene Oase Dakhla, nach el Quasr. Hier ist es wie in einem Bilderbuch – Fülle, Leben , Blüten, Wasser, zufrieden, freundliche, zuvorkommende Menschen und einstimmige Gesichter unter den paar Traveller – einfach sagenhaft. Daklah hat zum schönsten gehört was ich in meinem Leben gesehen habe – dieser Kontrast, dieser Gegensatz, dieses Wunder am Rande einer fast überrmächtigen Natur in der der Mensch und Tier eine untergeordnete Rolle spielen – diese Macht der Natur spüren hier alle und der Respekt gegen über dem Leben vereint oder beseelt die Menschen hier.
Von Dakhla ist es weiter gen Sueden gegangen nach Kharga ins New Valley – der verzweifelt Versuch der Ägypter mit umgeleitetem Nilwasser ihre Möglichkeiten und Flächen zu erweitern, denn in Wirklichkeit leben rund 95 % der 80 Mio Ägypter am und in gewisser Weise vom Nil auf unheimlich engem und völlig ausgenutztem Flächen – es gibt hier keine Brachen die nicht genutzt werden ( schon gar nicht geförderte… ). Dieser Abschnitt, entlang der für Touristen gesperrten Grenze Richtung Sudan wurde auch die Künstlichkeit dieses Vorhabens sichtbar und ich habe mich gefreut über ein 200 km breites Wüstenband ins Niltal zu wechseln.
Am Rande dieses blühenden Niltales bin ich dann über eine sogenannte Wüstenautobahn – habe mir bei einem Schlagloch mit 120 km/h fast den Hinterreifen zerstört – in Assuan angelangt. Ein komplett anderer Menschenschlag diese Nubier – stolz, gelassen und die relaxeste Stadt die ich in Ägypten kennen lernen durfte. Hier liegt der berühmte Assuanstaudamm der einen gewissen Wohlstand gebracht hat und die Fundgrube des Rosengranites ist, der die Grundlage für die Erbauung der 200 km nördlichen gelegenen Städte Luxor und Karnak gewesen ist. Der Nil mit seinen Katarakten wird hier in seiner schönsten Weise sichtbar und ist wirklich ausserordentlich beeindruckend.
Die Mischung von Christen und Muslimen ist hier am auffallendsten – wunderbar am Nil gelegen bietet diese Kulisse Afrika auf sehr hohem Niveau – habe hier Nilfisch gegessen und in einem einfachen nubischen Haus gewohnt, wo ich diesen Menschen schätzen gelernt habe.
Abu Simbel habe ich mit Absicht ausgelassen – ein Grund wieder zu kommen ….